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1. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 82

1890 - Nürnberg : Korn
82 § 76. Kaiser Leopold und seine Kriege mit den Türken. Die Türken vor Wien. jemals zu den in den letzten Friedensschlüssen an Frankreich abgetretenen Ländern gehört hatten. Uber 600 Plätze wurden besetzt, darunter die uralte Reichsstadt Straßburg 1681, dieser Hauptsitz deutscher Kultur und Wissenschaft am Oberrhein. Von der Rechtmäßigkeit der Reunionen waren die Franzosen vollkommen überzeugt. So hatte Aubery den Satz aufgestellt: das deutsche Reich sei seit Karl d. G. ein Anhängsel Frankreichs und König Ludwig der rechtmäßige Beherrscher des Gesamt-reichs. 1697 3) Dritter Raubkrieg 1688—1697. Der dritte Raubkrieg oder der sogenannte Orleans'sche Krieg wurde dadurch veranlaßt, daß Ludwig Xiv. nach dem Aussterben des Hauses Psalz-Siminern 1685 Ansprüche ans Besitzungen des verstorbenen Kurfürsten Karl für dessen Schwester, die Herzogin von Orleans, machte. Um den in Aussicht stehenden neuen Gewaltthätigkeiten Ludwigs Schranken zu setzen, kam auf Betreiben Wilhelms von Oranien das Augsburger Bündnis zwischen dem Kaiser, dem größeren Teile der deutschen Fürsten, Spanien und Schweden zu stände, und als auf 1089 dies hin 1689 die Pfalz und deren Nachbarländer durch Melae so unmenschlich verheert wurden, daß über 1200 Orte in Rauch aufgingen (darunter Mannheim, Speier und Worms), da erklärte endlich 1689 auch das deutsche Reich den Krieg. Ja in folge der Bemühungen Wilhelms, der unterdessen durch eine Revolution in England König geworden war, schlossen sich in der Wiener Allianz 1689 auch noch England und Holland den Augsburger Verbündeten an. Obwohl nun die Franzosen ihre Macht auf vier verschiedene Kriegsschauplätze verteilen mußten, so waren sie doch fast überall siegreich und 1692 verloren nur die Seeschlacht bei La Hogue 1692. Endlich führten allseitige Erschöpfung und Pläne Ludwigs auf deu spanischen Thron zum Frieden zu Ryswick 1697 (bei Haag), in folge dessen Frankreich zwar den Elsaß behielt, dagegen alle in Luxemburg und der Pfalz reunierten Orte nebst Breisach und Frei-bnrg herausgab. § 76. Kaiser Leopold I. und seine Kriege mit den Türken. Die Türken vor Wien. Prinz Eugen. 1705 1) Leopold 1.1658—1705. Leopold, ein Sohn Ferdinands Iii., ward 1658 znm deutschen Kaiser erwählt. Er war seinem Zeitgenossen Ludwig Xiv. von Frankreich an politischer Begabung, Energie und materiellen Mitteln nicht gewachsen und durch seinen Minister Lobko-witz an Frankreich verkauft. Zudem war seine Thätigkeit durch Kämpfe gegen die Türkeil in Anspruch ge-nommen. Er starb 1705 während des spanischen Erbfolgekrieges. 1664 2) Erster Türken krieg 1663—1664. Als die seit dem Unter- gänge des oströmischen Reiches immer weiter nach Westen vordringenden Türken in Siebenbürgen einen ihnen tributpflichtigen Vasallen einsetzen wollten, sendete Kaiser Leopold ein Heer gegen sie. Obwohl nun dasselbe unter Montecncnli bei St. Gotthard an der Raab 1664 siegte, so kam es doch, da die Kaiserlich:;i cu allem Mangel hatten,

2. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 78

1890 - Nürnberg : Korn
78 § 71. Der dreißigjährige Krieg 1618—1648. § 72. Die Königin Elisabeth. wiederholt alle Schrecken des Krieges zu empfinden hatte. Endlich 1648 machte der Friede von Münster und Osnabrück 1648 dem Kriege ein Ende. 7) Friedens best immun gen. a) Kirchliche Verhältnisse: Der Augsburger Religionsfriede wurde bestätigt und auf die Reformierten ausgedehnt. Der 1. Januar 1624 sollte als Norm für den Besitzstand der beiden Konfessionen entscheiden. b) Territoriale Bestimmungen: 1) Frankreich erhielt die Stifter Metz, Tonl, Verdun, den österreichischen Teil vom Elaß und rechts vom Rhein Breisach. 2) Schweden erhielt Hinterpommern zum Teil, Vorpommern mit Rügen, Wismar mit Gebiet und die Bistümer Verden und Bremen. 3) Brandenburg erhielt den größeren Teil von Hinterpommern, die Bistümer Camin, Halberstadt, Minden und das Erzbistum Magdeburg. 4) Bayern blieb im Besitze des bereits während des Krieges Erworbenen. 5) Die Pfalz am Rhein kam an den Sohn Friedrichs V., Karl Ludwig, für den zugleich eine achte Kurwürde errichtet wurde. 6) Die Niederlande und die Schweiz wurden vom Reiche unabhängig. c) Verfassung des deutschen Reiches: Die deutschen Reichsstäude erhielten volle Landes ho heit und dursten fortan Bündnisse unter sich und mit fremden Mächten abschließen, nur nicht gegen Kaiser und Reich und den westfälischen Frieden. Der Reichstag zählte 240 Stimmen, erhielt das Recht der Reichsgesetzgebung und beschloß über Bündnisse, Krieg und Frieden, Steuern, Aushebungen, Befestigungen. 8) Folgen des dreißigjährigen Krieges, a) Das deutsche Reich verlor durch den westfälischen Frieden an Frankreich und Schweden fast den Umfang eines Königreiches. Es war durch Befestigung der landesherrlichen Gewalten in einen lockeren Staatenbund aufgelöst und dadurch vom Auslande abhängig, das namentlich die West- und Nordgrenze bedrohete und sich fortan in Deutschlands innere Angelegenheiten einmischte. Dazu bot es unmittelbar nach dem Kriege einen traurigen Anblick dar. Zahlreiche Dörfer und Städte waren zerstört und oft ganz entvölkert, die Felder verödet. Handel und Gewerbe lagen nun vollends darnieder. Dazu waren die Mündungen der Oder, der Elbe, der Weser und des Rheins in den Händen fremder Mächte, b) Schweden war eine Großmacht geworden, c) Der Bestand der evangelischen Kirchen war nun gesichert. § 72. Die Königin Elisabeth von England. In England war auf die seit 1066 herrschende normannische Dynastie mit Heinrich Ii. das Hans Plantagenet oder Anjou gefolgt, ms Von den Söhnen Heinrichs mußte Johann 1215 eine Verfassung gewähren, die magna Charta libertatum, welche dem Volke größere Freiheiten verlieh. Auf die Kämpfe mit Frankreich (§ 66) folgten

3. Grundriß der Weltgeschichte - S. 166

1885 - Nürnberg : Korn
166 § 77—78. Neuere Geschichte, 1517—1648 n. Chr. 1648 5. Westfälischer Friede. Folgen des Kriegs. Nach nsä* fünfjährigen Verhandlungen zu Osnabrück und Münster kam Mischer am, Oktober 1648 der Friede zum Abschluß. Frankreich Friede, erhielt das Elsaß mit Ausnahme von Straßburg, den Suud-gau (mit Belfort) und Breisach; Schweden bekam Vorpommern, Rügen, einen Teil von Hiuterpommeru, die Stifter Bremen und Verden; Brandenburg: den östlichen Teil von Hinterpommern, Magdeburg, Halberstadt, Minden; Bayern behielt die Oberpfalz und die Kurwürde; der Sohn Friedrichs V. bekam die Unter-Pfalz und eine achte Kurwürde. Die Unabhängigkeit der Schweiz und der Niederlande wurde anerkannt. Den Lutheranern und auch den Reformierten wurde freie Religionsübung zugestanden; das Jahr 1624 (1. Januar) wurde als Normaljahr für Religionsübung und Besitz von Kirchengüteru angenommen. Sämtlichen deutschen Reichsständen wurde Landeshoheit bewilligt. Der Kaiser sollte nur mit Einwilligung des (seit 1663 in Regensburg permanent oder dauernd versammelten) Reichstages über wichtige Reichsartgelegenheiten bestimmen können. Der Reichstag aber hatte längst sein früheres Ansehen und fast alle Bedeutung verloren (s. § 71, 1). Durch die Selbständigkeit der vielen Landesherren wurde die Auflösung der Einheit Deutschlands in viele einzelne Staaten herbeigeführt. Dadurch kam Deutschland um seine einflußreiche Stellung in Europa. Im dreißigjährigen Krieg wurde auch Deutschlands Wohlstand durch Verwüstung des Landes, Seuchen und Hungersnot auf lange Zeit vernichtet. Die Bevölkerung war am Ende des Krieges von 18 auf 7 Millionen herabgefunken. Landban, Gewerbe und Handel, Wissenschaften und Künste lagert darnieder. Die Zuchtlosigkeit des Lagerlebens und das Beispiel sremder, lockerer Sitten hatte alles bessere deutsche Wesen und Leben völlig verderbt. Unglaube und Aberglaube nahm in erschreckender Weise zu. Frankreichs Sprache, Literatur und Mode herrschten nun in Deutschland, französische Prunksucht und Leichtfertigkeit wurden besonders an den vielen kleinen Höfen eifrig nachgeahmt. Durch die stehenden Heere mehrte sich die Steuerlast. Viele Städte gerieten in Verfall; anf der Landbevölkerung lastete schwerer Druck.

4. Grundriß der Weltgeschichte - S. 178

1885 - Nürnberg : Korn
178 § 81—82. Neuere Geschichte, seit 1517 (1492) n. Chr. rangen bis auf zwölf flandrische Festungen wieder heraus zu geben. 3. Zweiter (holländischer) Raubkrieg, 1672 — 1678. Um sich an Holland zu rächen, verbündete sich Ludwig nun mit England und Schweden. Die Holländer unter dem Statthalter und ausgezeichneten Feldherrn Wilhelm Iii. von Ora-nien und dem Admiral de Ruyter verteidigten sich tapfer; sie durchstachen die Damme und machten ihr überschwemmtes Land den Franzosen unnahbar, während die ausbleibende Flut die Engländer vom Landen abhielt. Für das bedrängte Holland ergriff Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst von Brandenburg, die Waffen und bewog auch den deutschen Kaiser Leopold I. und Spanien zur Teilnahme am Kriege. Die Franzosen unter Xurenne verwüsteten die Pfalz, wo ihnen die Österreicher unter Montecueuli und der große Kurfürst entgegentraten, und Ludwig Xiv. reizte die Schweden zu einem Einfalle in die Mark Brandenburg. Aber Ludwigs großer Feldherr Xurenne fiel bei Saßbach (in Baden, 1675), und über die Schweden siegte Friedrich Wilhelm bei Fehrbellin (18. Juni 1678 1675). Im Frieden zu Nimwegen (1678) erhielt Lud- n. Chr. Xiv. von Spanien die Freigrafschaft Burgund (Francke Nim-^Comte) und Freiburg in Breisgau. Holland verlor nichts, wegen. Kurfürst Friedrich Wilhelm, mit welchem erst im folgenden Jahre zu St. Germain en Laye (bei Paris, 1679) Frieden geschlossen wurde, mußte fast ganz Vorpommern an die Schweden zurückgeben. 4. Nach dem Nimweger Frieden zeigte Ludwig Xiv. aufs neue Raubgier nach außen und Willkürherrschaft im Innern seines Reiches. Durch die Reunionskammern (1680 1684) ließ er untersuchen, welche Gebiete früher zu den im westfälischen und Nimweger Frieden an Frankreich abgetretenen Ländern gehört hatten, und eignete sich solche Gebiete (wie Luxemburg, Trier, Landau rc.) sofort an. Auch die Reichsstadt Straßburg nahm er durch Verrat weg (1681), ohne sich an den Protest des im Türkenkriege beschäftigten Kaisers Leopold I. zu kehren. Durch seinen Beichtvater Pere la Chaise und die Frau von Maintenon ließ sich Ludwig zur Aufhebung des Ediktes von Nantes verleiten (1685). Gegen 700000 gewerbfleißige Protestanten wanderten nun aus, besonders nach Holland, England, in die Pfalz und ins Brandenburgische. Die zurückbleibenden Hugenotten, besonders die in den Sevennen, hatten schwere Verfolgungen zu erdulden.

5. Grundriß der Weltgeschichte - S. 235

1885 - Nürnberg : Korn
3. Periode, seit 1789. Iii. Abschnitt, 1848 —1871. 235 Chef der französischen Regierung, die Friedenspräliminarien 1871 (26. Februar); 30 000 Deutsche zogen am 1. März in Paris 26. Febr., ein. Der definitive Friede wurde zu Frankfurt a. M. s^rai^i= durch Bismarck und Jules Favre abgeschlossen (10. Mai 1871): 10. Mai, Frankreich mußte Deutschlothriugeu mit Metz und das El-Friedezu saß (mit Ausnahme von Belfort) an Deutschland abtreten und Frankfurt fünf Milliarden Francs Kriegsentschädigung innerhalb drei a‘ Jahren zahlen. 6. Gegen das nach der Meinung der Franzosen uneinige und darum ohnmächtige Volk der Deutschen hatte Frankreich siegesgewiß den Krieg begonnen; aber ein einiges, siegreiches und starkes Deutschland sah es aus demselben hervorgehen. Auch das deutsche Kaiserreich sollte wieder aufgerichtet wer- 1871 den. König Ludwig Ii. von Bayern trug namens der deutschen 18.Jan., Fürsten und freien Städte dem König Wilhelm von Preußen Wieder-die deutsche Kaiserkrone an, und am 18. Januar 1871 timg bei wurde im Schloße zu Versailles König Wilhelm als erblicher deutschen deutscher Kaiser ausgerufen. Reiches. 7. Nach der vom deutschen Reichstag angenommenen Reichs-versassung besteht das deutsche Reich außer den Gebieten der unmittelbar unter Kaiser und Reich stehenden Reichslande, Elsaß und Lothringen, aus 25 Einzelstaaten (nach der Zählung vom Jahre 1880 mit 9818 Quadratmeilen und über 48 Millionen Einwohnern). An der Spitze des Reiches steht der jeweilige König von Preußen als deutscher Kaiser. Er beruft den Bundesrat, d. H. die Vertreter der Einzelregierungen, zur Vorberatung der Gesetze und den Reichstag, d. H. die Abgeordneten des deutschen Volkes. Den Vorsitz im Bundesrat führt der Reichskanzler; als erster Reichskanzler wurde Bismarck ernannt, den der Kaiser zugleich in den Fürstenstand erhob. Den ersten deutschen Reichstag eröffnete der sieggekrönte Kaiser Wilhelm zu Berlin am 21. März 1871 mit dem Wunsche: „es möge dem deutschen Reichskriege ein nicht minder glorreicher Reichsfriede folgen und das deutsche Volk nun als seine Ausgabe erkennen, sich in den Wettkämpfen um die Güter des Friedens als Sieger zu erweisen! Das walte Gott!" § 104. Iv. Kultur im 19. Jahrhundert. 1. Die Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts zeigt irrt allgemeinen staunenswerte Fortschritte auf allen Gebieten des menschlichen Wissens und Erkennens. Vornehmlich machen sich diese Fortschritte auf dem Gebiete des praktischen Lebens

6. Grundriß der Weltgeschichte - S. 204

1885 - Nürnberg : Korn
204 § 92. Neuere Geschichte, seit 1517 (1492) n. Chr. bündet. In Frankreich wünschten alle Parteien den Krieg Als daher Kaiser Franz Ii. (1795—1806), der Sohn und Nachfolger Leopolds Ii., Entschädigung für die durch Frank-reicf) Beeinträchtigten Reichsstände forderte, erfolgte sofort die französische Kriegserklärung (1792). Ein preußisch-österreichisches Heer unter dem Oberbefehle des Herzogs Ferdinand von Braunschweig rückte in Lothringen und iu die Ehanipagne em, zog sich aber nach dem unentschiedenen Treffen bei Valmy (20. Sept. 1792) wieder zurück. Hierauf siegte der französische General Dnmouriez bei Jemappes (in Belgien) über die Österreicher (6. November 1792) und eroberte ganz Belgien. Em anderes französisches Heer unter Custine nahm die Reichsfestung Mainz (21. Oktober 1792) und besetzte Frankfurt * a. M., Worms und Speier. Nach der Hinrichtung Ludwigs Xvi. bewog der englische Minister Pitt der Jüngere außer Österreich und Preußen auch tue meisten übrigen europäischen Mächte zum Beitritt zur (ersten) Koalition (Verbindung) gegen Frankreich (1793). Die Österreicher siegten bei Neerwinden (in Belgien, März 1793); die Preußen eroberten Mainz. Jetzt boten die Franzosen alle ihre waffenfähige Mannschaft auf und siegten über die Verbündeten bei Fleurus in Belgien (1794); unter Pi che gru eroberten sie auch Holland und machten es zur batavischen Republik (1795). Ver-179^ anlaßt durch Rußlands und Österreichsfeindselige Haltung in der pol-n. Chr. Een Teilungsfrage (§ 89, 5), schloß Preußen mit Frank-Friede zu reich den Separatfrieden zu Basel (1795): das nördliche Basel. Deutschland wurde für neutral erklärt und Preußen überließ seme Besitzungen jenseit des Rheins an Frankreich. 2. Die Franzosen unternahmen nun einen mehrfachen Angriff gegen Österreich. Zwei Rheinarmeen sollten durch Süddeutschland, eine italienische Armee durch Oberitalien und Tirol gegen Wien vorrücken. Erzherzog Karl, Bruder der Kaisers Franz Ii., drängte jedoch die französischen Generale Berna-dotte und Jourdan aus Franken über den Mittelrhein und den General Moreau aus Bayern über den Oberrhein zurück (1796). Ruhmvoller kämpften die Franzosen in Oberitalien, seitdem das Direktorium dem sechsundzwanzigjährigen Napoleon Bonaparte den Oberbefehl über die italienische Armee übertragen hatte. (Napoleon Bonaparte war geboren in Ajaccto aus Korsika am 15. August 1769; bei Erstürmung der von den Engländern und Royalisten besetzten Stadt Toulon i. I. 1793 zeichnete er sich durch Tapferkeit aus. Im Jahre 1796 vermählte er sich mit Josephine, Witwe des Generals Beauharnais.)

7. Grundriß der Weltgeschichte - S. 161

1885 - Nürnberg : Korn
1. Periode, 1517 — 1648. I. Deutschland. dem Angriff. Als nun Herzog Moritz Kursachsen besetzte, wanbte sich der Kurfürst von Sachsen gegen biesen, und das Bnnbesheer löste sich auf. Jetzt unterwarf der Kaiser die Protestanten in Süb-beutschlanb; hierauf besiegte, er im Vereine mit Herzog Moritz und mit Ferbinanb von Österreich, dem Bruder des Kaisers, den Kurfürsten Johann Friedrich in der Schlacht bei 1547 Mühlberg a. b. Elbe (24. April 1547) und nahm ihn und Mb n-Chr. auch den Lanbgrafen Philipp von Hessen, gefangen. Moritz würde nun Kurfürst von Sachsen. Mühlberg , Der Kaiser suchte vergeblich durch das Augsburger In- a. d. Elbe. terim (1548), das von den Protestanten Gehorsam gegen die katholische Kirche verlangte und ihnen nur die Priesterehe und den Abenbmahlskelch gestattete, die Protestanten znfriebeu zu stellen. Als Moritz die Freilassung seines Schwiegervaters, des Lanbgrafen Philipp, vom Kaiser nicht erlangen konnte, ver-banbete er sich mit König Heinrich Ii. von Frankreich, der so-fort die lothringischen Bistümer Metz, Tonl und Verbun besetzte d^un führte Moritz plötzlich fein Heer gegen den Kaiser 1555 un^ nötigte ihn zu dem Passauer Vertrag n. Chr. (15o2) 4.ie gefangenen Fürsten würden freigelassen und im Augs-Augsburger Reliqionsfrieden (1555) der Passauer Ver-« ^ Die Reichsstäube Augsburger Konfession erhielten friebe" gleiche Rechte m:t den Katholiken; jeboch würde durch den geistlichen Vorbehalt" den geistlichen Reichsstänben beim Übertritt zur evangelischen Konfession Amt und Sanb abgesprochen. 4. Vergeßlich suchte Karl V. Metz zurückzuerobern(1553). Verbrossen über das Mißlingen seines Planes, die Religions-parteten ipuber in der katholischen Kirche zu vereinigen, legte er • -?te ^e9terung nieder. Zwei Jahre bar auf starb er tm Kloster San ^uste in Estremadura. Karls V. Sohn Phi- erhielt Spanien mit den Kolonien, die Nieberlanbe, ^eapet und Matlanb, sein Bruder Ferbinanb, Erzherzog von Österreich und König von Böhmen und Ungarn, folgte ihm in der Kayerwürbe. ° ’ C. Deutschland von 1558—1618. 5. Kaiser Ferdinand L, 1556 (1558) —1564, war zwar für lerne Person streng katholisch, bulbete aber die Verbreitung der evangelischen Lehre in seinen Erbländern. Den größten ^eil Ungarns hatten die Türken inne; für Westungarn, welches £ailer röerwteb' mußte er ihnen Tribut zahlen. Auch sem Sohn Maximilian Ii. (1564—1576) wußte zu der)elben Zeit, als in Frankreich und den Nieberlanben die Gutmann, Weltgeschichte.

8. Grundriß der Weltgeschichte - S. 179

1885 - Nürnberg : Korn
2. Periode, 1648—1789. I. Hälfte. 1648-1721. 179 5. Dritter (orleanischer) Raubkrieg (1688 —1697). Ansprüche, welche Ludwig Xiv. namens seiner Schwägerin Eli-sabetha Charlotte, Herzogin von Orleans, beim Tode ihres Bruders, des Pfälzer Kurfürsten Karl, auf die Pfalz erhob, veranlaßten einen neuen Krieg, in welchem sich Kaiser Leopold I., Spanien, Savoyen, Brandenburg, Holland und England (die beiden letzteren unter Wilhelm Iii. von Dramen) gegen Frankreich verbündeten. Der Krieg begann auf Louvois' Betreiben unter furchtbaren Verheerungen der Pfalz durch Melae; die Städte Heidelberg, Mannheim, Worms, Speier und gegen 1200 andere Orte wurden verwüstet (1689). Mar- 1697 schall Luxembourg siegte in den Niederlanden, Catinat in n. Chr. Italien. Jedoch Verluste im Seekriege gegen England und die |riebe |u allseitige Erschöpfung bestimmten Ludwig Xiv. zum Frieden ^ro9 von Nyswyk (Schloß beim Haag, 1697). Ludwig behielt nur seine Renmonen im Elsaß, auch Straßburg; die übrigen, erst im Kriege gemachten Eroberungen (Lothringen, Freiburg, Breifach t 2c-) gab er zurück. Die Psalz blieb der erbberechtigten Linie Pfalz-Neuburg. § 82. B. Deutschland und Spanien. Spanischer Erbsolgekrieg. 1. Die deutschen Kaiser. Das seit dem dreißigjährigen Kriege bereits ganz machtlose deutsche Reich wurde durch den hinterlistigen und eroberungssüchtigen Ludwig Xiv. noch tiefer gedemütigt; jedoch kam wenigstens in den Türkenkriegen der deutsche Name wieder einigermaßen zu Ehren. Dem Kaiser ^erdlnand I. (1637—1657), der nach dem westfälischen Frieden noch neun Jahre regierte, gelang es nicht, die traurige Lage des deutschen Landes und Volkes zu verbessern. Sein Sohn ^eopold I. (1658—1705) war zwar mildthätig und gutmütig aber als Staatsmann einem so schlauen Gegner wie Ludwig Xiv. picht gewachsen. Überdies war Leopold, während die Franzosen im Westen die Grenzen des deutschen Reiches beunruhigten, be-1% gegen die Türken in Anspruch genommen. ^Zoseph^I. (1705 1711), der freier denkende und rasch han- delnde oohrt und Nachfolger Leopolds I., war stets bereit, auf die hohen Gedanken seines ausgezeichneten Feldherrn Prinz ^.ugen einzugehen, starb aber schon im 32. Lebensjahre. Sein Bruder und Nachfolger Karl Vi. (1711 —1740) widmete stch vorzüglich der inneren Verwaltung. Auch er führte durch Prinz Eugen glückliche Kriege gegen die Türken; nach dem Aoie dieses Feldherrn verlor er jedoch das Eroberte wieder. 12*

9. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 66

1877 - Nürnberg : Korn
— 66 — vergeblich bekämpft hatten, erfolgte am 6. November 1632 die Schlacht bei Lützen (westlich von Leipzig), in welcher die Schweden siegten, aber ihren König verloren. Mit Gustav Adolf war den Protestanten die größte Stütze entrissen; doch dauerte der Krieg fort. Der schwedische Kanzler Oxenstierna (Oxenschärna) übertrug den Oberfehl über das Gustav Adolf'fche Heer dem Herzog Bernhard von Weimar, und dieser verlor die Schlacht bei N ö rdlin gen 1634. In demselben Jahre wurde Wallenstein, dem der Kaiser nicht mehr traute, zu Eg er ermordet. Als 1635 Sachsen und Brandenburg ihr Bündniß mit den Schweden lösten, erhielten diese von Frankreich eine so kräftige Unterstützung, daß sie den Krieg erfolgreich fortsetzen konnten. Ihre Heerführer Baner, Torstenfon und Wrangel erfochten öfters Siege, bis man sich endlich auf allen Seiten nach Frieden sehnte. Die Schweden standen unter Königsmark gerade vor Prag, als Friede wurde. Am 24. Oktober 1648 kam der westfälische Friedensschluß (zu Münster und Osnabrück) zu Stande. Frankreich erhielt das Elsaß (ohnedie Reichsstädte). Schweden bekam Vorpommern, nebst Rügen, Stettin, Wismar, Bremen und Verden, außerdem noch 5 Millionen Thaler Kriegskosten. — Holland und die Schweiz trennten sich für immer vom Reiche. Brandenburg erhielt Hinterpommern und mehrere Bisthümer. Bayern behielt die Oberpfalz und die Kur-würde. Die Unter- und die Nheinpfalz wurde dem Sohne des verstorbenen Friedrich V. gegeben und ihm eine neue Kurwürde bewilligt. — Sämmtliche Reichsstände (bei 300) erlangten die Bestätigung ihrer Landeshoheit. Der Augsburger Religionsfriede wurde bestätigt und auf die Reformirten ausgedehnt. Die Kirchengüter blieben den Parteien, welche sie vor 1624 besaßen. Dieses Normaljahr galt auch als entscheidend für die freie Religions-

10. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 97

1877 - Nürnberg : Korn
— 97 — zwungen. Gegen 90,000 Mann, unter ihnen der Kaiser Napoleon, fielen als Kriegsgefangene in die Gewalt der Deutschen. Napoleon kam auf das Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel. 3. Trotz ihrer gewaltigen Nieberlagen kämpften die Franzosen fort. Sie riefen die Republik aus und ver-wanbelten ihr ganzes Laub in ein Kriegslager. Nun rnar-fchirten die Deutschen aus Paris zu und hielten es seit dem 19. September umschlossen. Am 27. September würde Straßburg erobert. Am 27. Oktober kapitulirte Metz, wobei 170,000 Mann kriegsgefangen würden. Es erfolgten dann Kämpfe im ©üben und Norben Frankreichs, namentlich um Belfort, bei Orleans, Le Maus und bei St. Quentin (Kängtäng), aber der Zweck der Franzosen, die Belagerung von Paris aufzuheben, blieb unerreicht. Am 27. Dezember begann die Beschießung der Pariser Befestigungen, welche am 28. Januar von den Deutschen besetzt würden. Der hiebei geschlossene Waffen -still staub galt nicht für den Sübosten Frankreichs. Hier hatte sich bei Belfort der beutfche General Werber im Kampfe mit Garibalbi und Bourbaki fo siegreich behauptet, daß eine Rettung der letzten französischen Armee nicht mehr möglich war. Dieselbe mußte, 80,000 Mann stark, auf das neutrale Gebiet der Schweiz flüchten. Nachbetn am 26. Februar 1871 auch Belfort kapitu-lirt hatte, war der Krieg zu Ende. 4. Die französische Nationalversammlung, welche in Borbeaux (Borbo) zusammengekommen war, mußte (1. März) fotgenbe Friebensbebingungen gewähren: Frankreich verzichtet zu Gunsten Deutschlanbs aus das Elsaß, ausschließlich Belfort, und auf Deutsch-Lothringen, einschließlich Metz; auch zahlt es fünf Mtlliarben (5000 Millionen) Franks Kriegskosten, bis zu beren Seist- Solger, Erg. des Geschichtsunterrichts. 7
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